Es war zwar schon gestern, aber es war so lecker, dass ich Euch das nicht vorenthalten möchte. Nach dem Essen überfiel mich allerdings das Futterkoma, so dass ich erst eine ausgiebige Hunderunde laufen musste. Danach war ich auf Feierabend eingerichtet, also werde ich Euch heute von diesem grandiosen Champignon-Rahmgeschnetzeltem berichten …
Was war so grandios daran? Die Konstistenz der Sojaschnetzel. Ich weiche die immer deutlich länger als zehn Minuten ein und auch nicht in Wasser oder Gemüsebrühe sondern in einem recht stark gewürztem heißem Aufguss aus Sojasauce, Gewürzen, evtl. noch Knoblauch und was so passt. Hatte für Chilli auch schon BBQ-Sauce mit dabei. Dieses Mal hatte ich eine Mischung aus Gewürzen mit Kreuzkümmel, Paprika, Pfeffer, Koriander, etwas Chilli, Knoblauchpulver, schwarzem Kardamom und Sojasauce.
Nach einer guten halben bis dreiviertel Stunde abgießen (die Flüssigkeit aufheben), gut ausdrücken und dann mit Mehl bestäuben. Je größer die Stücke, desto wichtiger, dass sie gut ausgepresst werden. Je weniger Flüssigkeit, desto knuspriger und „fleischiger“ das Ergebnis. Das ganze in einer großzügigen Menge Öl braten. Es geht auch in der kalorienarmen Variante – mit beschichteter Pfanne und ganz wenig Fett. Ich gönne mir das Öl zum Braten jedoch völlig ohne schlechtes Gewissen, da ich seit dem nahezu kompletten Verzicht auf tierische Produkte meinen Gesamtfettkonsum dramatisch reduziert habe … so am Rande und eher ohne Absicht.
Wenn die Schnetzel den gewünschten Bräunungsgrad erreicht haben, nehme ich sie aus der Pfanne und füge sie erst ganz am Ende zur fertigen Sauce wieder dazu. Das bringt ein – wie ich finde – deutlich besseres Mundgefühl (ja, das heißt wirklich so, glaubt es mir, ich hab das studiert!). Die meisten Sojaprodukte neigen dazu, schnell Flüssigkeit aufzunehmen und werden so, wenn sie zu lange in der Sauce schwimmen einfach zu matschig.
In der nun wieder leeren Pfanne schnell noch Zwiebeln, Knoblauch und Pilze anbraten, mit Mehl bestäuben und mit Weißwein ablöschen, bis zur gewünschten Sähmigkeit mit Einweichwasser auffüllen. Zum Schluss würzen (ich habe die gleichen Gewürze wie für das Soja genommen und für die Optik noch ein wenig Tomatenmark) und für den „Rahm“ einen ordentlichen Schuss Sojasahne dazu. Fakefleisch untermengen und mit Reis servieren …
Ich bin sicher, das ist ein Essen, das auch gut Fleischessern serviert werden kann – falls mal sowas notwendig sein sollte.
In diesem Sinne … eet smakelijg … Euer Udelinchen.