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Channel: Fakefleisch – Casa Udel
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Außen knusprig – innen saftig

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Ich bin ja nun bekennender Fake-Fleisch-Fan. Zu meiner Hauptmahlzeit mag ich einen ordentlichen Eiweißträger, gerne scharf angebraten und knusprig. Etwas, das mit dem Verzehr von tierischen Produkten deutlich einfacher zu bewältigen ist, sei es jetzt Fleisch oder auch Käse. Deswegen bin ich immer total begeistert, wenn ich clevere Ideen im Netz finde, wie ich etwas faken kann, das mir vertraut ist und das diese Kriterien erfüllt. So erging es mir mit den Vegan Wings von den Umsteigern, die ich natürlich direkt mal testen musste. 

Vor einiger Zeit hatte ich bereits aus Soja-Bigsteaks Spareribs gemacht, was ich allerdings nur auf meiner Facebookseite kund tat, aufgrund der technischen Probleme hier mit dem Blog. Die Anleitung war wohl ursprünglich auch auf die Umsteiger zurückzuführen, auch wenn ich – vor allem weil es so kolossal nervt, Videos gucken zu müssen – das Rezept woanders her hatte.

Aber zurück zu den Fake-Wings … der Nachteil des Originals ist ja, dass mehr Knochen und Knorpel als Fleisch an diesen Dingern dran sind – nicht mehr unser Problem. Als Fast Food sind sie schnell verfügbar, sei es bei einem Imbiss oder als TK-Ware zum Aufbacken im Ofen. Ganz so schnell geht die vegane Variante leider nicht. Leider vor allem deswegen, weil sie einfach großartig lecker und knusprig und … YUMMI waren. Aber nun zu meinem Bericht:

Das erste, was ich bisher noch nie gemacht hatte war, die Sojamedallions auszukochen. Also mit Wasser aufkochen, 10 – 15 min köcheln lassen und dann mit klarem Wasser ausspülen und gut ausdrücken. Ich hätte nicht damit gerechnet, aber diese Mühe lohnt sich auf jeden Fall, wenn man den typisch intensiven Sojageschmack mildern möchte. Ich esse schon zu lange texturiertes Soja, um objektiv behaupten zu können, der Geschmack sei weg, deswegen formuliere ich das so vorsichtig.

Im zweiten Schritt wurden die – inzwischen in hübsche Dreiecke halbierten – Medallions in einem Sud aus Wasser, Tomatenmark, Balsamico, Sojasauce, Salz und Liquid Smoke erneut aufgekocht. Ich habe den Herd dann abgeschaltet und mir eine Folge Dexter angesehen, da der Hunger noch nicht so groß war. Danach ausdrücken, aber nicht ganz so stark wie nach dem Auskochen, da ja die Marinade Geschmack liefern soll.

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Diese „rohen“ Fakewings werden nun gebraten und zwar in tiefem Fett. Das ist nicht schön und ich habe ziemlich geflucht in meiner kleinen Küche, da die ja immer noch sehr wasserhaltigen Stücke im heißen Fett heftigst spritzen. Trotz Spritzschutz auf der Pfanne, trotz zügig reduzierter Hitze waren meine Arme danach rot gesprenkelt und der Rest sah aus wie … naja, ihr wisst schon.

Ich kann mir vorstellen, dass man in einer Fritteuse hervorragende Ergebnisse auf eine wesentlich sicherere Art und Weise erzielen würde. Denn entscheidend für die Knusprigkeit und das „zarte“ Innenleben ist ein schnelles und scharfes Anbraten bei hoher Hitze. Und in der Fritteuse – wo übrigens auch die echten Chicken Wings herkommen – habe ich rundherum genau das heiße Fett, was ich benötige. Ich besitze aber nur eine Actifry-Fritteuse (frittieren ohne Fett) – mit der das nicht funktioniert. Vielleicht testet es ja mal jemand. Ich denke, es lohnt sich.

Nach dem Braten habe ich die Ecken mit einer fertig gekauften Brathähnchen-Würzmischung gewürzt und mit BBQ-Sauce bepinselt. Da ich keine mehr im Haus hatte, habe ich normalen Tomatenketchup mit etwas Agavendicksaft gesüßt, Balsamico dazu und natürlich Liquid Smoke und fertig war die Sauce. Dann ab damit in den Backofen bei 250°C für ca. zehn Minuten und fertig war mein Mittagessen.

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Ok, schnell ist an dem Essen nichts mehr. Aber wenn ich die klassische Kombi mit Fritten und Salat draus gemacht hätte, dann wären beide in der Zwischenzeit auch fertig gewesen und es lohnt sich auf JEDEN FALL. Wer mit einer Fritteuse arbeitet könnte, während die ‚Wings‘ im Ofen sind, in Ruhe die Pommes machen und hätte dann auch alles auf den Punkt fertig.

Die Sojamedallions selbst sind ja quasi fettfrei. Durch die Zubereitung aber bekommen sie eine gehörige Portion ab, was aber auch notwendig ist, damit sie eben knusprig werden und diesen … „echten“ Geschmack und auch das Mundgefühl (klingt komisch, heißt aber so) bekommen. Wer hat denn schon mal Chicken Wings gegessen und hatte danach keine fettigen Finger? Ich war begeistert und ich werde – trotz der schmutzigen Küche – sicherlich wieder welche machen. Diesmal auch mehr, denn die Portion war einfach zu schnell weg.


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